Buchkritik -- Stieg Larsson -- Verblendung

Umschlagfoto  -- Stieg Larsson  --  Verblendung Familienchroniken, gerade die von einflußreichen und mächtigen Familien, weisen in der Regel ein, oder mehrere "Enfant terrible" auf. Diese Figuren werden gern versteckt, oder doch zumindest im Hintergrund gehalten.

Stieg Larsson hat sich in seinem Roman Die Verblendung dieses Themas bedient und daraus, in Verbindung mit einem Fall von Wirtschaftskriminalität einen Roman geschaffen, der in dieser Form zur Zeit wohl nur von schwedischen Autoren geschrieben werden kann. Hier befindet er sich jedenfalls in guter Gesellschaft.

Der Leser profitiert jedenfalls davon. Die Figuren, allen voran die beiden Protagonisten Karlsson und Lisbeth sind, obwohl schwierige Charaktere, genau beschrieben. Mit Einfühlungsvermögen und Phantasie beschreibt Stieg Larsson die langsame Annäherung dieser beiden widersprüchlichen Personen.

Parallel dazu konstruiert er einen Kriminalroman, der seine Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß er ohne vordergründige Gewaltschilderungen auskommt. Natürlich werden grausame Verbrechen verübt, doch die Stärke dieses Romans liegt in der präzisen Darstellung der psychischen Dispositionen der Figuren.

Es macht Spaß dieses Buch zu lesen und man bedauert es fast, wenn man es beendet hat. Da dieser Roman als erster einer Trilogie gedacht ist, kann man sich bestimmt auf ein Wiedersehen mit den durchaus komplizierter Figuren Karlsson und Lisbeth freuen.




Meine Bewertung:Bewertung