Buchkritik -- Steven Cavanagh -- Seven Days

Umschlagfoto, Buchkritik, Steven Cavanagh, Seven Days, InKulturA Mit „Seven Days“ liegt jetzt der sechste Teil von Steve Cavanaghs hochgelobter Serie um den in New York ansässigen ehemaligen Betrüger und jetzigen Anwalt Eddie Flynn vor und dieses Mal muss Eddie den Big Apple hinter sich lassen.

Ein unerwarteter Besucher schickt Eddie nach Alabama. Dieser Besucher in Eddies New Yorker Büro ist Alexander Berlin, jemand, den wir in einem der Vorgängerromane kennengelernt haben, wo er als Geheimagent für das Außenministerium arbeitete. Aktuell erledigt Berlin immer noch geheime Arbeit, bewegt sich durch Regierungsabteilungen und löst Probleme unter dem Radar der Öffentlichkeit., und er hat jetzt eine Bitte an Eddie. Obwohl der Anwalt zuerst nicht zuhören will, folgt er bald mit steigendem Interesse Berlins Ausführungen.

In dessen Geschichte geht es um einen 19-jährigen Schwarzen, der fälschlicherweise des Mordes an einer jungen weißen Frau in Sunville County, Alabama, beschuldigt wird. Der Ort wird beherrscht von einer korrupten Polizei, und der dortige Bezirksstaatsanwalt Randal Korn hat den zweifelhaften Ruf, mehr Gefangene hinrichten zu lassen als jeder andere in den gesamten USA. Plötzlich ist Eddie ganz Ohr, und deshalb finden wir ihn und sein Team bald im tiefen Süden, wo sie alles andere als willkommen sind.

In nur wenigen gehaltvollen Kapiteln hat Cavanagh den Rahmen für eine faszinierende und äußerst fesselnde Erzählung abgesteckt, die, und das ist wahrlich nicht übertrieben, im Lauf der Handlung immer besser wird. Mit zunehmender Dramatik steigt auch die Spannung und die Leserinnen und Leser dürften den Thriller erst nach Lektüre der letzten Seite wieder aus den Händen legen.

Eddie mag hier die Hauptfigur sein, aber er wäre nichts ohne das heterogene Team, das ihn unterstützt. Da sind Harry Ford, ein pensionierter New Yorker Richter, der als sein Berater und Mentor fungiert, Kate Brooks, Eddies scharfsinnige Anwaltspartnerin, und Bloch, die rätselhafte, meist schweigsame, aber knallharte Ermittlerin. Zusammen bilden sie eine perfekte Truppe, und Eddie wird bald alle ihre Fähigkeiten brauchen, um seinen Auftrag zu erfüllen.

Aber zurück nach Sunville County, wo Korn das Sagen hat und sich nicht von seiner Position verdrängen lässt, die er seit 17 Jahren innehat. Er ist das personifizierte Böse, blass wie eine Leiche, ohne zu lächeln und immer einen heimtückischen Geruch von Tod und Verfall in sich tragend. Der Kerl ist bis ins Mark verdorben und er ist dabei, Eddie Flynns bisher gefürchtetster Gegner zu werden.

In Buckstown versucht Eddie, seinen neuen Klienten Andy Dubois zu treffen, was jedoch an allen möglichen Personen verhindert wird. Eines ist schnell klar, dieser Fall wird kein einfacher Prozess werden, und es bedarf einiger der für den Anwalt typischen Gaunereien, bevor er den unschuldigen jungen Mann tatsächlich zu Gesicht bekommt. Von Anfang an ist klar, dass alle Einwohner ihn für schuldig halten, und niemand wird seinem Verteidigungsteam helfen.

Was folgt, ist Cavanagh in Bestform, und wenn Sie Michael Connellys „Lincoln Lawyer“ oder die Romane von John Grisham mögen, werden Sie sich hier wie zu Hause fühlen. Das Deep South-Setting fügt der Erzählung zusätzliche Ebenen hinzu. Alle Charaktere sind, wie immer bei diesem Autor, sorgfältig und realistisch gezeichnet, will sagen, man liebt sie oder man hasst sie.

Gibt es ein größeres Kompliment für einen Autor?




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Veröffentlicht am 4. Februar 2024


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