Buchkritik -- Thilo Sarrazin -- Deutschland schafft sich ab

Umschlagfoto  -- Thilo Sarrazin  --  Deutschland schafft sich ab Bestandsaufnahme und Perspektive - das ist die Quintessenz des Buches Deutschland schafft sich ab von Thilo Sarrazin. In neun Kapiteln und auf gut vierhundert Seiten unternimmt er eine schonungslose Analyse des aktuellen Zustands der Republik. Überalterung, die Veränderung der gesellschaftlichen Zusammensetzung durch eine sinkende Reproduktionsrate deutscher Frauen bei gleichzeitig steigenden Geburtenzahlen ausländischer Frauen und deren Auswirkung auf die Beschäftigungspolitik, staatliche Wohlfahrt und moslemische Einwanderung ergeben ein Bild von der dramatischen Situation, in der sich unser Land befindet.

Die Zahl derjenigen, die sich in wenigen Jahren jenseits des erwerbsfähigen Alters befinden werden, sprich Rentner sind, wird die Zahl derjenigen übersteigen, die durch ihre Beitragszahlungen für ein Einlösen des Generationenvertrages sorgen müssen. Dass die notwendigen Beiträge dadurch weitaus höher sein müssen, als es heute der Fall ist, ist evident. Keine neue Generation von Beitragszahlern wird sich das auf Dauer gefallen lassen.

Zusätzlich zur dramatischen Verschiebung der Altersstruktur kommt die von Sarrazin angesprochene Minderung der Bildungsfähigkeit der nachwachsenden Generationen. Unisono beklagen Handwerkskammern, Lehrstellenanbieter, aber auch Universitäten und Fachhochschulen die stetig abnehmenden intellektuellen Fähigkeiten. Statistiken über mangelnde Kenntnisse und Defizite von Lehrstellenbewerbern und Studenten geben dem Autor recht.

Parallel dazu findet, wie Sarrazin meint, eine falsche Debatte über den Zusammenhang zwischen Armut und Bildungsferne statt. Entgegen der politisch korrekten Debatte über die Notwendigkeit immer höherer Ausgaben im Bildungssektor spricht der Autor, berechtigt, über die Bildungsfähigkeit einer bestimmten Klientel. Sein Ergebnis: Je mehr Geld ins System gepumpt wird, desto schlechter werden die Ergebnisse. Die PISA-Studien haben ergeben, dass die Länder mit den höchsten Bildungsausgaben, regelmäßig die schlechtesten Ergebnisse erzielen.

Die staatliche Wohlfahrtsindustrie verdammt die Betroffenen durch eine öffentliche Alimentierung, die das Einkommen von Arbeitnehmern die sich in regulären Beschäftigungsverhältnissen befinden oftmals sogar übertrifft, dazu, ein Leben jenseits persönlicher Initiative und Leistungsbereitschaft zu führen. Da diese staatlich geförderten Karrieren nicht selten mehrere Generationen einer Familie betreffen, liegt es auf der Hand, dass es nicht im Sinn gesamtgesellschaftlicher Entwicklung sein kann, dies länger zu dulden. Der Vorschlag von Thilo Sarrazin ist kurz und knapp: Wer staatliche Transferleistungen erhält, der muss im Gegenzug dafür eine bestimmte Leistung erbringen. Dem Autor ist zuzustimmen. Wer sich z. B. den Zustand der öffentlichen Grünanlagen vor Augen führt, der weiß, dass es mehr als genug zu tun gibt. Sanktionen für Transferbezieher, die nicht dieser Arbeitspflicht nachkommen, sind selbstverständlich.

Eine weitere, wenn nicht die größte Bedrohung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens bedeutet die unkontrollierte Einwanderung von Menschen moslemischen Glaubens aus der Türkei, dem Libanon und Afrika. Aufgrund eines von der westlichen Welt total divergierenden Lebensbildes gelingt es diesen Menschen, die in der Regel überdurchschnittlich von staatlichen Transferleistungen abhängig sind, nicht, sich zu integrieren. Oftmals wird diese Integration sogar abgelehnt und der deutsche Staat allenfalls als großzügiger Spender von Wohlfahrtsleistungen akzeptiert.

Die aus dieser bewussten Ablehnung deutscher, bzw. westlicher Kultur resultierende Abschottung führt unter anderem zu einer Kriminalitätsrate, die im prozentualen Vergleich zur einheimischen Bevölkerung signifikant höher ist. Das Gleiche kann man feststellen, wenn es um den Bildungserfolg von Migrantenkindern geht. Auch hier schneidet diese Gruppe weitaus schlechter ab, als die Deutschen.

Im Lauf der letzten Jahre haben sich in Deutschlands Großstädten Areale gebildet, die ohne Zweifel als Gettos bezeichnet werden können. Die staatliche Autorität ist hier bereits nahe am Zusammenbruch und niemand von den Ausländern die dort leben, verspürt die Notwendigkeit, sich den Normen Deutschlands, bzw. den Regeln der westlichen Zivilisation anzupassen. Die Gettosprache ist türkisch oder arabisch, die dort angebotenen Dienstleistungen ebenfalls. Geheiratet werden Importbräute aus Anatolien, die selten die Wohnungen verlassen und die weder für sich noch für ihre Kinder die Regeln unseres Landes anerkennen.

Thilo Sarrazin hat ein Buch geschrieben, das harte Fakten aneinanderreiht. Seine Thesen sind durch seriöse Quellen und Statistiken belegt. Seine Prognosen mögen für die Ohren von notorischen Gutmenschen alarmistisch klingen, an der Brisanz dessen, was sie aussagen, ändert sich dadurch nichts. Wenn es der Politik nicht gelingt, schnell und konsequent zu handeln, dann schafft sich Deutschland in der Tat selbst ab.




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