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Mit „Die weiße Krähe“ setzt Michael Robotham seine Reihe um die junge Londoner Polizistin Philomena McCarthy fort und knüpft damit an eine Figur an, die von Beginn an zwischen Pflichtbewusstsein und familiärer Hypothek zerrieben wird. Als Tochter eines berüchtigten Unterweltbosses steht Phil unter ständiger Beobachtung: misstrauisch beäugt von Kollegen und Vorgesetzten, gefangen zwischen Loyalität und Gesetz.
Eines Nachts stößt sie auf ein verängstigtes Kind, das allein durch die Straßen irrt. Als sie es nach Hause bringt, bietet sich ihr ein Bild des Grauens, die Mutter liegt tot in der Küche, ermordet von den Komplizen eines missglückten Raubüberfalls. Der Vater, ein Juwelier, wurde gezwungen, mitten in der Nacht seinen Laden zu öffnen. Was wie ein konventioneller Kriminalfall beginnt, entpuppt sich bald als Teil eines weit größeren, dunkleren Geflechts, in das Philomenas eigene Familie verstrickt ist, zumal eine neuer und gnadenloser Akteur alle bedroht, die in diesen Strudel geraten.
So vielversprechend dieser Plot klingt, so enttäuschend ist seine Umsetzung. Robotham verliert sich in einer gemächlich dahinplätschernden Handlung, deren Spannungsbogen kaum je wirkliche Höhe gewinnt. Die innerfamiliären Konflikte, die zerrissene Vater-Tochter-Beziehung und das Ensemble krimineller Verwandter wirken allzu vertraut, Muster, die man zu oft gelesen hat, um noch zu fesseln.
Fazit: Ein Roman mit Potenzial, das Robotham diesmal ungenutzt lässt. Die Zutaten stimmen, doch das Feuer fehlt, und so bleibt „Die weiße Krähe“ leider nur ein Schatten dessen, was ein packender Thriller sein könnte.
Meine Bewertung:
Veröffentlicht am 19. Oktober 2025