Buchkritik -- Robert Pobi -- Manhattan Fire

Umschlagfoto, Buchkritik, Robert Pobi, Manhattan Fire, InKulturA Eigentlich hat der ehemalige Ermittler Lucas Page, der jetzt als Professor an der Universität lehrt, absolut keine Lust, sich wieder in den Schlamassel aus Kriminalität, Mord und Totschlag hineinziehen zu lassen. Zumal sein damaliger Job ihn aus Gründen, die der Leser in den vielleicht folgenden Bänden erfahren wird, mehrere Gliedmaßen gekostet hat.

Mit einer Arm- und einer Beinprothese ist er jetzt dazu verdammt, bis auf wenige Ausnahmen dumme, faule, ignorante und bildungsresistente Studenten zu unterrichten. Doch Rettung ist in Sicht, als im weihnachtlich-winterlichen New York ein Heckenschütze seinen ehemaligen Partner erschießt. Halb zogen sie ihn, halb sank er hin und ehe sich Page versieht, hat ihn seine damalige Tätigkeit als Experte für Ballistik erneut in den Bann geschlagen. Ganz zum Verdruss seiner Frau übrigens, die ihn an den Feiertagen lieben zuhause bei ihren Pflegekindern sehen würde.

Doch der Mann hat Blut geleckt und als weitere FBI-Agenten erschossen werden, macht er sich nicht ganz so widerwillig daran, zusammen mit einer Kollegin den mysteriösen Fall aufzuklären.

Robert Pobi hat einen rasanten Thriller um die lange zurückliegenden Hintergründe und das Motiv des Täters geschrieben. Seine Figuren, allen voran ein Lucas Page mit leicht misanthropischen Zügen, sind glaubhaft und real angelegt. Der Plot ist spannend und reflektiert auf unnachahmliche Weise das fast intime Verhältnis vieler US-Amerikaner zu ihren Waffen und nimmt ebenfalls die von Hintergrundwissen befreite Medienvielfalt aufs Korn.

Der Sniper ist ein mit allen Wassern seines mörderischen Handwerks gewaschener Typ, der die beiden Ermittler ein aufs andere Mal kalt erwischt und nur langsam, nachdem Pobi viele Verdächtige wieder entlastet, lichtet sich das Dunkel und bietet dem Leser in einem furiosen Finale die Lösung.

Mein Fazit: Absolute Leseempfehlung.




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Veröffentlicht am 8. Oktober 2020