Buchkritik -- David Baldacci -- Abgetaucht

Umschlagfoto, Buchkritik, David Baldacci, Abgetaucht, InKulturA Atlee Pine, eine harte FBI-Ermittlerin, hat einen Fehler gemacht und einen Kinderschänder schwer misshandelt. Von ihrem Vorgesetzten, der die Fähigkeiten seiner Beamtin durchaus zu schätzen weiß, wird sie aus der Schusslinie gebracht und sie nimmt mehr oder weniger freiwillig eine Auszeit, um sich, zusammen mit ihrer Assistentin Carol Blum, in ihrer alten Heimatstadt Andersonville auf die Suche nach dem Verantwortlichen für das Verschwinden ihrer Schwester vor nunmehr 30 Jahren zu machen.

Dort, im tiefsten Georgia, wird sie allerdings mit einer Mordserie konfrontiert und es hat den Anschein, als hängen diese Verbrechen mit der Vergangenheit Pines zusammen. Drei Morde, einer davon an einem Kind, sind schon geschehen, als Pine, Blum und ihrem dazu gezogenen Kollegen Laredo klar wird, dass die Serie noch nicht beendet ist.

David Baldacci legt den zweiten Roman um Atlee Pine vor und bleibt qualitativ leider weit hinter seinem gewohnten Können zurück. Der Leser hat des Öfteren den Eindruck, das Drehbuch einer Vorabendserie vor sich zu haben. Routiniert und manchmal schmerzhaft oberflächlich spult der Autor sein Pensum herunter. Verdächtige werden aufgebaut und wieder fallen gelassen und natürlich ist der Täter derjenige, dem man es ganz und gar nicht zugetraut hatte. Damit das funktioniert, muss Baldacci sich schon etwas verrecken und Zusammenhänge herstellen, die nicht immer stimmig sind. Eben ganz das Drehbuch einer Vorabendserie.

Natürlich erhält die Ermittlerin einige Antworten bezüglich des Verschwindens ihrer Schwester, doch auch nach zahlreichen überraschenden Aussagen alter Freunde ihrer Eltern und einer kompletten Neubewertung des Vorfalles, kommt Pine den damaligen Vorfällen nicht wesentlich näher. Ihr bleiben am Schluss denn auch mehr Fragen als Antworten.

Das Ende der Geschichte? Kommt so zuckersüß daher, dass man wenig Lust auf die Fortsetzung der Reihe verspürt. Diesmal kein David Baldacci in Höchstform.




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Veröffentlicht am 9.Juli 2020