Philosophie Magazin -- Sonderausgabe

Umschlagfoto, Philosophie Magazin, Sonderausgabe , InKulturA Seit zwei Jahren kann sich das Philosophie Magazin erfolgreich auf dem Markt behaupten. Das liegt nicht nur an der alltagstauglichen Aufmachung der Ausgaben, sondern auch an der Aktualität der ausgewählten Themen. Die Redaktion scheut nicht davor zurück, auch kontroverse Themen zur Diskussion zu stellen und kein Leser muss fürchten, dass er sich im Gestrüpp universitärer Lehrmonologe verliert.

Jetzt liegt die erste Sonderausgabe vor und die wagt einen Rückblick auf, wie Eric Hobsbawm es einmal formuliert hat, „Das Zeitalter der Extreme“. Viel ist geschehen in den Jahren zwischen 1914 und 2014. Zwei Weltkriege erschütterten durch ihre Brutalität die Fundamente menschlichen Daseins. Ideologischer Irrsinn, getarnt als Menschheitsbeglückung, kostete Millionen Menschenleben und auch Philosophen und einflussreiche Denker waren auf Seiten von Diktatoren zu finden.

Gleichzeitig waren jedoch die vergangenen 100 Jahre auch von einer wissenschaftlichen-technischen Weiterentwicklung geprägt, deren Rasanz in der Geschichte der Menschheit einzigartig ist. Von der Astrophysik bis zur Zahnmedizin, die menschliche Rasse wurde im letzten Jahrtausend mit solch einer Menge an neuen Erkenntnissen konfrontiert, dass es für den Einzelnen aufgrund des sich alle paar Jahre verdoppelnden Wissens nicht mehr möglich ist, auch nur ansatzweise einen Überblick über den Fortschritt zu behalten.

Es sind die Philosophen, die den Versuch unternehmen, die Welt zu erklären. Doch auch sie laufen Gefahr sich ideologisch zu verirren und eine wie auch immer geartete Theorie über das Leben von Menschen stellen. Beide große Diktaturen des 20. Jahrhunderts, Nationalsozialismus und Kommunismus, hatten ihre jeweiligen Apologeten, die jedes Maß an Vernunft verloren hatten und sich zu Werkzeugen von Totalitarismus und Unterdrückung machen ließen.

Eines wurde den Menschen des 20. und des beginnenden 21. Jahrhundert schmerzhaft bewusst: Das Leben, die menschliche Existenz, ja sogar der Planet Erde befindet sich in einer fragilen Situation. Der wissenschaftlich-technische Fortschritt ist janusköpfig. Er kann dazu benutzt werden, um das Leben zu verbessern, er kann aber auch, Stichwort Kernspaltung, Millionen Menschen innerhalb weniger Augenblicke töten.

„Das Jahrhundert im Spiegel seiner großen Denker“, so der Untertitel der Sonderausgabe, zeigt, wie die Philosophen des 20. Jahrhunderts sich der drängenden Probleme angenommen haben. Sie weist aber auch darauf hin, dass Scheitern immer möglich ist. Angesichts der bereits am Horizont sichtbar gewordenen globalen Herausforderungen stimmt das nachdenklich.