Buchkritik -- Thierry Meyssan -- Der inszenierte Terrorismus

Umschlagfoto  -- Thierry Meyssan  --  Der inszenierte Terrorismus Die Attentate vom 11. September 2001 stellten aufgrund ihrer Planung und Ausführung einen bisher einmaligen Vorfall in der langen Geschichte des Terrorismus dar. Schnell konnte das offizielle Amerika einen Schuldigen nennen. Kurz nach diesen Verbrechen begann eine gut geschmierte Propagandamaschine zu laufen, deren Auswirkungen noch Jahre später zu spüren sein werden. Doch geschah wirklich alles so, wie es von der US-amerikanischen Regierung geschildert wurde, oder sind in den Berichten Unstimmigkeiten, Fehlschlüße und Falschaussagen vorhanden?

Thierry Meyssan weist in seinem Buch 11. September 2001, Der inszenierte Terrorismus auf die zahlreichen Wiedersprüche hin, die sich aus den offiziellen Darstellungen ergeben. Auch ein Jahr nach der Erstveröffentlichung dieses Werkes hat es nichts von seiner Aktualität und Brisanz eingebüßt. Es ist nicht eine der vielen Verschwörungstheorien dieses tragischen Tages, sondern der Autor belegt seine Thesen mit offiziellen Unterlagen und Dokumenten, die von jedermann nachzulesen sind.

Was geschah wirklich und wer sind die Schuldigen dieses Dramas? Wie konnte es geschehen, daß sich vier Flugzeuge des zivilen Luftverkehrs in Terrorwerkzeuge verwandeln konnten, ohne von den verantwortlichen militärischen Stellen eingeholt und abgeschossen werden zu können? War der Anschlag auf das Pentagon wirklich von einem Flugzeug verübt worden, dessen Einschlagspunkt so Flugzeugabsturzuntypisch war und von dem es auf keinem Foto Trümmerspuren zu sehen gibt? Wie konnten unerfahrene Piloten, die bislang nur einmotorige Maschinen geflogen hatten und zudem auf diesem Flugzeugtyp nicht die geringsten Erfahrungen hatten, ihre Ziele so ungemein präzis ansteuern? Was geschah wirklich an Bord der vier Flugzeuge? Auch Meyssan hat dafür keine Antworten. Doch er stellt viele Fragen, die bislang nicht zufriedenstellend beantwortet wurden.

Wer gab die Börsenaufträge über die Spekulation auf den Fall derjenigen Aktien von den betroffenen Fluglinien? Wer verdiente daran Millionen? Die Ermittlungen darüber wurden nach wenigen Wochen eingestellt. Aus welchen Gründen gab es in der US-Administration kurz nach dem Anschlag so viel Verwirrung, daß ranghohe Politiker, auch gegen ihren Willen, in die atombombensicheren Bunker gebracht wurden, wenn doch offiziell noch gar nicht von einem Angriff die Rede war? Weshalb wurden die Warnungen von ausländischen Geheimdiensten ignoriert, die schon Wochen vorher von diesem drohenden Anschlag gewarnt hatten?

Viele Fragen sind offen, doch die Beantwortung steht noch aus. Meyssan fokussiert diese Problematik, hütet sich jedoch wohlweislich davor Antworten zu geben. Eine Antwort haben die USA mit ihrem Feldzug gegen die "Achse des Bösen" schon gegeben. Die Kriege in Afghanistan und dem Irak sind eine Reaktion auf die vermeintliche Bedrohung und der Versuch, den globalen Terrorismus zu bekämpfen. Doch auch dieser Grund kann hinterfragt werden und das Buch von Thierry Meyssan ist dazu eine gute Hilfe.




Meine Bewertung:Bewertung