Buchkritik -- Maja Lunde -- Die Letzten ihrer Art

Umschlagfoto, Buchkritik, Maja Lunde, Die Letzten ihrer Art, InKulturA Ich gebe es zu, nachdem ich mich durch die beiden letzten Romane von Maja Lunde gequält habe, nahm ich mit großen Vorbehalten ihr neues Werk in die Hände – und wurde leider nicht enttäuscht.

Einmal mehr die gleiche Idee – drei verschiedene Geschichten, verteilt in Raum und Zeit, zusammenhanglos, deren Sinn dem Leser nur mit großen Gedankensprüngen vermittelbar – wieder einmal ist es zu spät für eine Umkehr, die wenigen überlebenden Menschen können im Jahr 2063 nur noch, wie die drei Frauen und ihr männlicher Säugling, aufgeben, werden zu Nomaden, wandern, wie viele andere auch, auf der Suche nach Nahrung herum und, so das Fazit, das die Autorin zieht, verlieren sich im Nirgendwo fragiler Existenz und geben jeden Versuch auf, die Natur, wenn nicht zu beherrschen, so sie doch wenigstens für den Menschen nutzbar zu machen.

Man schreibt das Jahr 1883. Der St. Petersburger Zoologe Michail, der seine Homosexualität nur in der Wildnis ausleben kann, erzählt über eine Expedition mit dem Deutschen Wilhelm Wolff, bei der sie einige Przewalski-Pferde aus der Mongolei in den Tierpark von St. Petersburg gebracht haben.

Man schreibt das Jahr 1992. Die deutsche Tierärztin Karin, Mutter eines drogenabhängigen Sohns, will in der Mongolei die in Europa gehaltenen Przewalski-Pferde dort wieder auswildern.

Probleme allerorten und in jeder Zeit, zwischendurch ein paar literarische Ausschweifungen, Probleme im Reich des Zaren, die Mutter Karins ein Opfer des Zweiten Weltkriegs und, das Schmankerl darf nicht fehlen, auch Göring und seine Familie hielten einige Przewalski-Pferde.

„Die Letzten ihrer Art“ ist ein Roman, der wie seine Vorgänger auf der Welle des klimahysterischen Zeitgeists schwimmt – das erklärt wohl auch den Verkaufserfolg in Deutschland.




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Veröffentlicht am 1. November 2019