Buchkritik -- J.J. Preyer -- Rosmarie Weichsler und das Echo von Steyr

Umschlagfoto, Rosmarie Weichsler und das Echo von Steyr, InKulturA Veit Kogler, der Besitzer und Chefredakteur des Lokalblatts Steyrer Echo kommt auf der Feier anlässlich seines 40. Geburtstags zu Tode. Mord oder Unfall, das ist schnell die Frage, denn Kogler hat sich mit der Etablierung einer Whistleblower-Seite nicht überall beliebt gemacht. Als Nina Röder, eine junge Deutsch- und Englischprofessorin, die bei der erotischen Telefonhotline eines ehemaligen Studienfreundes einen lukrativen Nebenerwerb erzielt, aufgrund einer Denunziation in den Fokus der Aufmerksamkeit von Kollegen und Eltern gerät, Selbstmord begeht, wird klar, dass der Besitzer des Steyrer Echo nicht nur Freunde hatte.

Wieder einmal ein Fall für das dynamische Trio Rosa und Marie Weichsler, Zwillinge, die sich für Außenstehende als eine Person ausgeben und den sympathischen Phlegmatiker Chefinspektor Frühauf, der darüber hinaus die solide kulinarische Hausmannskost der Weichsler-Schwestern sehr zu schätzen weiß.

"Rosmarie Weichsler und das Echo von Steyr" ist der zweite Fall der bodenständigen Ermittler aus der Feder von J.J. Preyer und auch diesmal werden die zahlreichen Fans der bereits jetzt Kultstatus habenden Figuren nicht enttäuscht.

Die Untersuchung des Todes von Veit Kogler erweist sich jedoch als unerwartet schwierig, haben es die drei diesmal zusätzlich mit der überaus harten Chefinspektorin Gerlinde Färber-Rinner zu tun, die mit der Aufklärung dieses Falles hofft, die Karriereleiter ein Stück höher zu erklimmen. Doch die Weichsler-Zwillinge lassen sich so leicht nicht ausbooten und sind der Kriminalpolizistin immer einen Schritt voraus.

J.J. Preyer hat wieder einen soliden und bodenständigen Kriminalroman geschrieben, der sich wohltuend vom aktuell leider üblichen Schema abhebt. Die Ermittler sind, bis auf liebenswerte Eigenarten, normale Menschen, die nicht, wie bei vielen Autoren von Kriminalromanen äußerst beliebt, unter psychischen Problemen leiden und die, verglichen mit den Psychopathen, die von ihnen zur Strecke gebracht werden, sehr viele Gemeinsamkeiten mit ihren Zielpersonen haben.

Das man trotzdem einem spannenden, unterhaltsamen und mit allen Finessen aufwartenden Kriminalroman schreiben kann, das beweist J.J.Preyer mit dem zweiten Fall der überaus liebenswerten Weichsler-Schwestern und ihrem "Kollegen" Chefinspektor Frühauf.




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Veröffentlicht am 21. September 2014