Buchkritik -- Gerd Habermann -- Richtigstellung

Umschlagfoto  -- Gerd Habermann  --  Richtigstellung "Wer die Sprache kontrolliert, der kontrolliert die Menschen und deren Denken". Diese Aussage ist nicht zu widerlegen. Das beste Beispiel ist die seit Jahren von Politik und Sozialverbänden praktizierte Sprachschöpfung und -regelung in beinahe Orwell'scher Manier.

Gerd Habermann hat sich dieser politisch korrekten Neusprache angenommen und sie in seinem Buch Richtigstellung einer Prüfung unterzogen. Der Leser wird mit aktuellen Begriffen dieser politisierten Sprache konfrontiert, denen Habermann seine eigenen Definitionen gegenüber stellt. So wird z. B. aus dem so beliebten und fast ausschließlich in Deutschland benutzen Begriff "Konsensgesellschaft" in Habermann'scher Diktion ein Zustand, in dem das sachlich Notwendige nicht mehr durchführbar ist. Dem kann man nur zustimmen. Von Karl Marx behauptet er vollkommen zu Recht, das es besser gewesen wäre, wenn er niemals geschrieben hätte. Wer kann hierzu das Gegenteil behaupten? Die beste Familienpolitik ist, so Habermann, diejenige, welche sich um staatliche Enthaltsamkeit gegenüber der Familie bemüht. Eine Ohrfeige für die aktuelle Regierung und deren rot-grüne Vorgängerin.

Bewußt polemisch und sich herzlich wenig um politische Korrektheit kümmernd, legt der Autor ein "Soziallexikon" vor und gibt zu, sich nicht um Objektivität bemüht zu haben. Das kommt dem Leser zugute, denn bei der Lektüre wird er überrascht sein, wie viele dieser Begriffe er schon verinnerlicht hat und sie in der politisch gewünschten Form benutzt.

Das Buch ist bestens dazu geeignet in Schulen und anderen begriffsbildenden Institutionen als Pflichtlektüre ausgelegt zu werden.




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