Buchkritik -- Martin Geck -- Beethoven

Umschlagfoto, Buchkritik, Martin Geck, Beethoven, InKulturA Mitnichten eine Biographie hat Martin Geck da verfasst, sondern, wie der Autor es nennt, "themenzentrierte Expeditionen" unternommen, um, wiederum Geck, sich "Schöpfer" und "Universum", dem Kosmos Beethoven`schen Wirkens zu nähern. Wer also eine chronologische Abhandlung von Leben und Werk erwartet, wird enttäuscht.

Dafür wird der Leser jedoch mit einem Reigen von Beziehungen zwischen Philosophie, Kunst, Literatur, Musik und Geschichte, man ist versucht zu sagen, verwöhnt, die, in zwölf nach Themen wie z. B. Titanismus, Natur, Phantastik oder Transzendenz unterteilten Kapiteln auf 37 Persönlichkeiten – stellvertretend Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Theodor W. Adorno, Paul Bekker im Kapitel "Struktur und Gehalt" - treffen, deren individuelle Beethoven-Interpretationen, Begegnungen, Entwicklungen und Inspirationen Geck zu einem, neue Musikhorizonte öffnenden Werk bündelt.

Und doch, quasi nebenbei, gelingt es ihm, sowohl Beethovens Leben und seine Werke (hauptsächlich dessen späte Streichquartette und Klaviersonaten, sowie die Dritte, Fünfte und Neunte Sinfonie) auch für den musikalischen Laien interessant zu analysieren. Trotz der vom Autor souverän dargestellten Detailfülle bleibt Platz für andere, Beethoven folgenden Komponisten, deren Werk wenn nicht sogar geprägt, zumindest von ihm beeinflusst wurde.

Zwar wird das Beethoven-Jahr erst 2020 gefeiert, doch Martin Geck hat mit seinem Buch "Beethoven: Der Schöpfer und sein Universum" bereits Maßstäbe gesetzt.




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Veröffentlicht am 28. Dezember 2017