Buchkritik -- Phillip P. Peterson -- Flug 39

Umschlagfoto, Buchkritik, Phillip P. Peterson, Flug 39, InKulturA Wenn es möglich wäre, Zeitreisen zu unternehmen, um in der Vergangenheit Dinge zu verändern oder Personen zu eliminieren, von denen wir heute wissen, dass sie die Welt zu einem schlimmen Ort machen, hätten dann dieses Umschreiben der Geschichte nicht auch unvorhersehbare Auswirkungen auf die Gegenwart? Stichwort Großvaterparadoxon. Ich reise in die Vergangenheit und töte meinen Großvater bevor der meine Großmutter schwängern konnte; vernichte ich dadurch meine eigene Existenz, so dass weder die Zeitreise noch der Mord geschehen können?

Oder würde, nach der Viele-Welten-Theorie, einer umstrittenen Interpretation der Quantenmechanik, mich eine Zeitreise in eine der möglichen Welten katapultieren, die, würde ich dort die historischen Abläufe verändern, wiederum eine neue reale Möglichkeit schafft?

Wie auch immer, Zeitreisen sind, nicht nur für Autoren und Leser von Science-Fiction Romanen eine nicht versiegende Quelle der Inspiration. Einer dieser Autoren ist Phillip P. Peterson, dessen neueste Veröffentlichung die haarsträubende Problematik von Eingriffen in die Vergangenheit zum Thema hat.

Der Linienpilot Christoph Wilder verliert nach einem technischen Defekt seiner Maschine, den er zwar mit fliegerischem Können meistern konnte, nichtsdestotrotz aber von seinem Arbeitgeber aus Angst vor schlechter Publicity vom Flugdienst suspendiert wird. Eine Möglichkeit weiter aktiv als Pilot zu arbeiten bietet sich ihm in Form eines Geheimprojekts an, bei dem er einen Airbus steuern soll, der eine Zeitmaschine an Bord hat.

Bei einem Testflug bringen politische Aktivisten die Maschine in ihre Gewalt, um mit der noch unerprobten Technik in die Vergangenheit zu gelangen und Hitler zu töten, bevor der Europa mit Krieg und Vernichtung überzieht. Doch der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert und so hat auch das Attentat auf den Führer eine dramatische Nebenwirkung, die, einmal mehr paradox, die Frage aufkommen lässt, ab das Überleben Hitlers nicht ausschlaggebend für die erfolgreiche Rückkehr des Teams ist.

"Flug 39" ist ein spannender Thriller über Zeitreisen und Manipulationen der Geschichte. Absolute Leseempfehlung.




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Veröffentlicht am 9. Juli 2017