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Buchkritik -- Daniel Cole -- Die Muse

Umschlagfoto, Buchkritik, Daniel Cole, Die Muse, InKulturA In einer bitterkalten Nacht im Februar des Jahres1989 werden DS Benjamin Chambers und PC Adam Winter zu einer Leiche gerufen, die im Londoner Hyde Park gefunden wurde. Es ist der Körper eines Mannes, der auf den ersten Blick erfroren zu sein scheint. Der Tote befindet sich auf einem Sockel und ist in der nachdenklichen Haltung von „Der Denker“ von Auguste Rodin dargestellt. Als Chambers zu einem zweiten seltsamen Mordort gerufen wird, an dem die beiden Opfer in einem anderen Kunstwerk, Michelangelos „Pieta“, nachgebildet wurden, ist er überzeugt, dass die beiden Fälle zusammenhängen und das Werk eines Serienmörders sind, der einige der großartigsten Kunstwerke der Welt auf extreme Weise nachbildet.

Als Chambers beinahe sein Leben durch die Jagd auf den Mörder verliert, entkommet dieser und bleibt sieben Jahre untätig, bis Jordan Marshall, eine Polizistin in der Ausbildung, mit ihren eigenen Ermittlungen zu den ungelösten Mordfällen beginnt.

Dann, 1996, verfolgt die angehende Detective Marshall, zusammen mit Chambers, widerwillig, und Winter, begeistert, denn er arbeitet derzeit als Ladendetektiv in einem Supermarkt, erneut die alten Spuren, um den Fall wieder aufzurollen. Dieses neue Interesse treibt auch den Mörder wieder aus seiner Deckung hervor und es kommt zu weiteren Morden, wodurch eine kunstreife Sammlung von Verbrechen eines sehr gefährlichen und äußerst intelligenten Mörders entsteht.

Die drei Ermittler agieren auf einem schmalen Grat zwischen der Gefangennahme eines tödlichen Mörders und dem Drang zur Selbstjustiz bei der Verfolgung eines Monsters, das weitaus gefährlicher und intelligenter ist, als jeder von ihnen erwartet hätte.

Insgesamt ist „Die Muse“ eine hervorragende Lektüre. Düster, fesselnd und äußerst unterhaltsam, mit einem vollkommen abgedrehten Serienmörder und einigen sehr unterschiedlichen und bizarren, aber einzigartigen Mordszenen. Es ist die Geschichte über einen Liebhaber klassischer Skulpturen, der seine Wertschätzung dieser Bildhauerkunst auf eine ganz neue und sehr tödliche Ebene hebt.

Die Geschichte ist sehr gut geschrieben und die Figuren, hauptsächlich die drei gewöhnungsbedürftigen Underdogs der Polizei, sind alle ausgezeichnet dargestellt. Sie sind nicht das typische Ermittlerteam, sondern sie sind mit den Fehlern, die sie machen, und ihrem untypischen Ansatz bei der Aufklärung der Morde mitten drin im Leben. Jeder Charakter ist anders und bringt seine eigene Individualität, seine persönlichen Probleme und seine mentalen Handicaps in die gemeinsame Ermittlung ein, was zu skurrilen Dialogen führt, welche den Leserinnen und Lesern nicht selten ein schenkelklopfendes Lachen entlocken dürfte.

„Die Muse“ eine sehr spannende und mit flotten Dialogen ausgestattete Mordgeschichte mit einer fesselnden Handlung und absolut sympathischen Charakteren. Daniel Cole hat das ganz einzigartige Talent, düstere und interessante Geschichten zu erschaffen und sie mit komödiantischen und sarkastischen Humor aufzulockern.

Absolute Leseempfehlung.




Meine Bewertung:Bewertung

Veröffentlicht am 10. April 2024